Akupunktur

Anwendung
Anwendungsgebiete sind erfahrungsgemäß akute und chronische Krankheiten (z. B. der Atmungsorgane oder des Verdauungstraktes), Allergien, Depressionen, Erschöpfungszustände, Herz-und Kreislauferkrankungen, Infektionsanfälligkeit, Kopfschmerz und Migräne, Nervösität, nach postoperativen Eingriffen, Schlafstörungen, Wirbelsäulenerkrankungen u.v.m.

Durchführung
Eine Akupunktursitzung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei wird der Patient ruhig und entspannt gelagert, typischerweise liegt er oder sitzt bequem. Vor dem Einstich einer Nadel wird die Stelle und die unmittelbare Umgebung leicht massiert. Während einer Sitzung werden so wenige Punkte wie möglich gestochen.  Manche Autoren geben eine Maximalzahl von 16 an, die aber in Einzelfällen überstiegen werden kann. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte 2002 eine Indikationsliste für Akupunktur, auf der diese bei 28 Krankheitsbildern empfohlen wird. Diese Veröffentlichung wurde unter Ausschluss der Wissenschaftsgemeinschaft erstellt und keinerlei Peer-Review unterzogen. Sie spiegelt nicht den Stand der Forschung über Akupunktur wieder. Diese Liste umfasst folgende Bereiche:
• Erkrankungen des Atmungssystems (etwa akute Nasennebenhöhlenentzündung)
• Gastrointestinale Störungen (etwa chronische Magengeschwüre)
• Schlafstörungen
• Bronchialasthma
• Heuschnupfen (saisonale allergischer Rhinitis)
• Neurologische Störungen (etwa nach Schlaganfällen)
• Augenerkrankungen (etwa zentrale Retinitis)
• Akupunktur bei Schwangerschaft (Geburtsvorbereitende Akupunktur)
• Muskuloskeletale Erkrankungen (etwa Cervicobrachialgie)
• Erkrankungen im Mundbereich

Nebenwirkungen
• Die Ausbildung eines Hämatoms an der Einstichstelle.
• Bei langen Verweildauern von Nadeln („Dauernadeln“), egal welchen Materials, kann es zu Entzündungen kommen.
• Es können vereinzelt Blutstropfen austreten.

• Bei bestimmten Punkten oder Punktkombinationen kann dem Patienten schwindlig werden.
• Kurzzeitiger Bewusstseinsverlust kann auftreten (sehr selten).
• Taubheitsgefühl
• Silikonisierte Akupunkturnadeln können durch Ablagerung kleinster Mengen Silikon in der Haut Granulome verursachen.

Gegenanzeigen
• Menschen, die blutgerinnungshemmende Cumarin-Derivate Phenprocoumon, Warfarin oder auch die als neue orale Antikoagulanzien bezeichneten Wirkstoffe wie Apixaban, Dabigatran und Rivaroxaban einnehmen (insbesondere ohne stabile Einstellung)[58] • Menschen mit Erkrankungen der Haut (Ekzeme, Nesselsucht, Dermatitis usw.) an den lokal betroffenen Stellen
• Menschen mit bestimmten Nervenkrankheiten und Sensibilitätsstörungen der Haut (zum
Beispiel Polyneuropathien mit eingeschränktem Schmerzempfinden an den lokal betroffenen Stellen)
• Epileptiker (wegen der Gefahr eines epileptischen Anfalls)
• Menschen mit schweren ansteckenden Krankheiten (beispielsweise Tuberkulose)
• Menschen mit bestimmten Tumorarten